Nachruf auf Heiko Petzold

In tiefster Trauer und Erschütterung verabschiedet sich der Stadtverband Fußball Dresden e.V. von seinem Präsidenten Heiko Petzold. Nach schwerer Krankheit verstarb er am 06. Oktober 2024 im Alter von 59 Jahren im Kreise seiner Familie. Ein Nachruf auf einen Menschen, der den Dresdner Fußball mit seinem großen Tatendrang und seiner beeindruckenden Persönlichkeit geprägt hat.

Heiko Petzold wurde am 13. Mai 1965 in Radeberg vor den Toren Dresdens geboren und erlebte im beschaulichen Kleinstadtleben seine Kindheit und Jugend. Im Alter von 15 Jahren begann er die Tätigkeit als Schiedsrichter, wobei sich schnell sein Talent zeigte. Über die Jahre stieg er stetig in die nächsthöheren Spielklassen auf, sodass ihn sein Weg im Jahre 1994 in die viertklassige NOFV-Amateuroberliga führte. Ganze sieben Jahre pfiff er auf diesem Leistungsniveau und war zeitgleich als Linienrichter des Dresdner Zweitligaschiedsrichters Peter Müller im Einsatz. Bis zuletzt ging er seiner Leidenschaft an der Pfeife in der Stadtoberliga und Stadtliga A nach und gab sein Wissen und seinen Erfahrungsschatz gern an junge Schiedsrichter weiter.

Im Jahr 2000 begann Heiko Petzolds Funktionärskarriere im SVF Dresden, als er den Vorsitz des Schiedsrichter-Ausschusses von Sportfreund Günter Wagner übernahm. So engagierte er sich zu Beginn des neuen Jahrtausends mit großem Einsatz im Schiedsrichterwesen und blieb dieser Funktion Zeit seines Lebens verbunden. In seinen mehr als 20 Jahren des Vorsitzes entwickelte er sowohl personell als auch inhaltlich die Arbeit des Ausschusses weiter und legte stets ein großes Augenmerk auf die Förderung junger Unparteiischer. Nicht zuletzt dank seiner Grundlagenarbeit schafften zahlreiche Referees den Aufstieg in die Landes- oder Oberliga. Über den gewöhnlichen Umfang des Ehrenamtes hinaus organisierte er Bildungsreisen und Einstufungsveranstaltungen, welche zahlreiche Schiedsrichter unter anderem nach Tschechien, Dänemark, Frankreich und in die USA führten.

Etwas unverhofft kam Heiko Petzold im Jahr 2003 in das Amt als Präsident des Stadtverbandes Fußball Dresden. Nach dem Ausscheiden des bisherigen Präsidenten Jürgen Gläser stand mit Thomas Wiesenthal bereits ein designierter Nachfolger bereit, welcher sich wenige Tage vor dem Verbandstag jedoch gegen die Aufgabe entschied. Heiko Petzold erklärt sich angesichts der Kürze der Zeit für das Amt bereit und blieb Thomas Wiesenthal bis zu seinem Tod in guter Freundschaft verbunden.

Bereits in den ersten Jahren seiner Tätigkeit als Präsident schob er umfassende Reformen an. Dazu zählten unter anderem die Professionalisierung der Geschäftsstelle des Verbandes samt Einstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers. Im Jahr 2004 veranstaltete der SVFD auf Heiko Petzolds Initiative zudem erstmals den Saxony-Cup, welcher bis zuletzt sein Herzensprojekt blieb und jährlich über 100 Mannschaften im Zeichen der Begegnung und Nachwuchsförderung nach Dresden lockte. Auch abseits der gestaltenden Arbeit hatte er stets ein gutes Händchen für die Wertschätzung verdienter Sportfreundinnen und Sportfreunde. Bei Jubiläen, Geburtstagen oder sonstigen Ehrungen fand er stets die richtigen Worte, dankte den Ehrenamtlichen für die geleistete Arbeit und brachte die entsprechende Anerkennung zum Ausdruck.

Neben seinen bereits bestehenden Tätigkeiten übernahm Heiko Petzold im Jahr 2010 ein weiteres Ehrenamt und bekleidete fortan den Posten als Vizepräsident für Schiedsrichterwesen im Sächsischen Fußball-Verband. Als fachlich hochkompetent und stets engagiert schätzten ihn die Präsidiumsmitglieder gleichwohl wie die hauptamtlichen Mitarbeiter und zahlreichen Ehrenamtler des SFV. Aufgrund seines ausdauernden und energischen Einsatzes für die Interessen der Schiedsrichter genoss er unter den Unparteiischen ebenfalls ein hohes Ansehen.  Zusätzlich zu seinem Engagement für das Schiedsrichterwesen erweiterte sich sein Aufgabengebiet mit dem geplanten Umbau der Sportschule „Egidius Braun“ in Leipzig, sodass Heiko Petzold seit 2022 auch formal als Vizepräsident den Bereich Sportinfrastruktur verantwortete.

Nicht zuletzt dank seines beruflichen Hintergrundes samt abgeschlossenem Studium im Bereich Versorgungstechnik verfügte Heiko Petzold über einen fachlichen Wissensschatz in der Sportinfrastruktur. Bereits vor seinem diesbezüglichen Einsatz im SFV bearbeitete er jenes Themenfeld im SVF Dresden und war in Abstimmung mit den sportpolitischen Stellen der Landeshauptstadt Dresden eine treibende Kraft in der Erneuerung und Ertüchtigung vieler Sportanlagen. Über die Jahre kämpfte er zudem für eine neue sportliche Heimat des Stadtverbandes Fußball Dresden und war von Beginn an in die Planung zum Umbau des Heinz-Steyer-Stadions eingebunden. Der angestrebte Umzug des SVFD in den Stadionneubau ist vor allem sein Verdienst.

Trotz seiner beruflichen Verantwortung als Referatsleiter Arbeitssicherheit beim sächsischen Polizeiverwaltungsamt führte er seine Ehrenämter mit großer Hingabe aus und behielt stets den Kontakt zur Basis in den Vereinen. Sein fortschrittliches und gestaltendes Handeln rief zahlreiche positive Entwicklungen im sächsischen Fußball hervor und prägte den SVF Dresden maßgeblich. Ob streitbar in der Sache oder im geselligen Umgang, hatte er Zeit seines Lebens ein gutes Händchen für das menschliche Miteinander und eine herzliche wie soziale Ader.

Seine Verdienste um den Dresdner Fußballsport bleiben unvergessen und sein Schaffen hinterlässt große Spuren. In dieser schweren Zeit trauern wir mit seinen Hinterbliebenen und wünschen insbesondere seiner Ehefrau Ines sowie seinem Sohn Jan viel Kraft. Der SVF Dresden sowie seine Weggefährten werden Heiko Petzold als große Persönlichkeit, guten Freund und herzlichen Menschen in Erinnerung behalten.

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