Sascha Stegemann und Stefan Kutschke in der Diskussionsrunde des Stadtverbandes

Im Rahmen der jährlichen Vollversammlung der Schiedsrichter im SVF Dresden war wieder einmal ein hochrangiger Schiedsrichter in der Landeshauptstadt zu Gast. Nachdem im letzten Jahr Deniz Aytekin einen interessanten Vortrag über die Arbeit eines Schiedsrichters gehalten hatte, durften wir dieses Jahr den Bundesliga-Schiedsrichter Sascha Stegemann begrüßen. Ermöglicht durch das tolle Engagement von Jürg Ehrt und Harald Schenk, sollte dieses Jahr jedoch kein einfacher Vortrag gehalten werden, sondern es wurde eine anregende Podiumsdiskussion über das Verhältnis von Schiedsrichter und Spieler auf und neben dem Platz.

Doch dafür empfiehlt es sich, nicht nur einen Schiedsrichter sondern auch einen Spieler einzuladen. Und was lag dabei näher als einen Spieler der SG Dynamo Dresden einzuladen, um seine Sicht auf das Verhältnis zum Spielleiter zu beschreiben. Also machte sich Stefan Kutschke auf, der selber in seiner Jugend Schiedsrichter war und daher sicher auch die Sicht des Schiedsrichters verstehen und nachvollziehen konnte. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden war übrigens die 3:0-Heimniederlage gegen den FC Erzgebirge Aue im September, Kutschke wurde beim finalen Stand von 3:0 in der 55. Minute eingewechselt.

Vor dem offiziellen Start der Vollversammlung nahm sich jedoch Sascha Stegemann eine Stunde Zeit für die Kadergruppe und beantwortete gelassen und sehr aufgeschlossen alle Fragen der jungen Schiedsrichter zu allen möglichen Themen wie der zeitlichen Aufteilung einer typischen Woche mit Arbeit, Spielen und „nebenbei“ noch Familie. Auch der wöchentliche Trainingsplan, der Ablauf von Spielvor- und -nachbereitung und vieles mehr war Thema in dieser Stunde. Dann jedoch wurden Stegemann, Kutschke und Ronny Maiwald, der das Gespräch leiten sollte, allein gelassen, um sich optimal auf den restlichen Abend vorbereiten zu können.

Pünktlich 19 Uhr startete dann die Vollversammlung mit einem kurzen Vortrag von Sascha Stegemann zu 3 Fragen, die er sich im Voraus selber gestellt hatte:

Wie bist du Schiedsrichter geworden?
Wie hast du es bis in die Bundesliga geschafft?
Wie ist es denn dort „oben“ so?

So erläuterte er, wie er durch hartes Arbeiten, gewisse Zufälle und einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, langsam aber sicher seinen Weg bis in die 1. Bundesliga bahnte. Er selber bezeichnet sich als Spätzünder, jedoch zählt er mit 31 zu den jüngsten Schiedsrichtern im Oberhaus des deutschen Fußballs.

Nach diesem kurzen Vortragsblock setzten sich dann Stefan Kutschke und Ronny Maiwald mit Stegemann zusammen und diskutierten über das Verhältnis auf dem Platz. Es wurden Neuerungen wie der Videoschiedsrichter/Videobeweis diskutiert, mit welchem man die größten Fehler im Fußball ausmerzen und so vielleicht auch die Arbeit des Schiedsrichters ein wenig unterstützen könnte. Am Ende des Diskurses beantwortete man dann noch die vielfältigen Fragen des Auditoriums, ehe noch ein paar Fotos gemacht und Autogramme vergeben wurden.

Am Ende ist der Abend sehr schön gelungen und brachte für die anwesenden Schiedsrichter, denen Stegemann noch für ihre tolle und aufopferungsvolle Arbeit in den Kreisligen der Stadt dankte und sie als die wahren Helden des Fußballs lobte, einen guten Einblick in den „Traumberuf“ Bundesliga-Schiedsrichter und vielleicht sogar neue Motivation, den nächsten Aufstieg in Angriff zu nehmen. Ein Dank gilt noch einmal den Organisatoren des Abends und denen, die Stegemann, Kutschke und Maiwald dafür gewinnen konnten.

Autor: Jakob Döring (Schiedsrichter der Kadergruppe des SVF Dresden)